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Am 19.02.2016 erschienen im General-Anzeiger ein Bericht und ein Kommentar des Redakteurs Victor Francke zu einem Gesprächsabend der Bürgerinitiative mit dem MdL Horst Gies und  dem Grafschafter CDU-Chef Michael Schneider.

Beide Artiel haben reichlich Empörung hervorgerufen (siehe Leserbriefe unten).

Leserbrief zum Artikel von Victor Francke vom 19.2.2016

 

Nach der Lektüre der Artikel (vom 19.02.16) von Redakteur Victor Francke
machte sich Verärgerung breit, da sich der Verfasser, meiner Meinung
nach, nicht ausreichend mit der Thematik befasst hatte :
- eine umfassende Kenntnis des Verkehrsgutachtens Innopark wäre im
Vorfeld angebracht gewesen, ebenso wie eine bessere Information über die
Entwicklung des "Innoparks"(vom einst vorgesehenen Technologiepark zum
einfachen Gewerbegebiet),man versteht dann besser, worum es eigentlich
bei der BI Versammlung ging.
- Zuhören wäre auch gut, denn es wurde dargelegt (direkt zu Beginn der
Veranstaltung)warum Herr Gies und Herr Schneider eingeladen waren.
-Zynischer als mit einem Selbstmordvergleich kann man wohl in einem
Kommentar kaum verfahren. Hier geht es nicht um Selbstmord der
Grafschaft, sondern um die Bedenken vor einer überalterten
Wirtschaftspolitik, die sich auf Grund der Umweltproblematik und der
zukünftigen Ressourcenknappheit selbst ins Abseits manövriert. Nachhaltige
Wertschöpfungsketten sollten inzwischen anders definiert werden als wie
durch mehr Strassen, mehr Flächenversiegelung, mehr Konsum.
- Übrigens die dünnbesiedelte Grafschaft ist gerade wegen ihres
ländlich, dörflichen Charakters bei ihren Bewohnern so beliebt.
Ein Wunsch für die Zukunft an die Presse : -gut informierte Redakteure
- und sachliche Berichterstattung wären gut für alle Beteiligten.
G. Fuchs, Grafschaft

 

Leserbrief zum Kommentar von Victor Francke vom 18.2.2016

 

Sehr geehrter Herr Francke,

nach der Lektüre ihres Kommentars mit dem Titel : „ Alles wird Gut“ , möchte ich Ihnen den Roman „Momo“ von Michael Ende aus dem Jahr 1973 empfehlen. Hier schon einmal vorab ein treffendes Zitat aus dem Werk: „ Ich will noch mehr Sachen haben!“.

Elisabeth Müller, Eckendorf

 

Leserbrief zu:                 "Wollen keinen Ausverkauf der Heimat " und

                                    "Alles wird gut" von Victor Francke vom 19.02.2016

 

Bei einem Kommentar handelt es sich anders als bei einem Bericht, der sachlich verfasst werden muss, um eine bewertende und damit sehr subjektive Darstellung eines Sachverhaltes. Während der o.a. Bericht in seiner Wortwahl und Diktion bereits schon sehr bewertend ist, legt Herr Francke bei seinem nachfolgenden Kommentar so richtig los. Kompliment, Herr Francke aus Ihrer neoliberalen Grundeinstellung machen Sie mal wieder kein Hehl!  Für Sie zählt als Fortschritt: Wirtschaft, Straßenbau und Profit. Mit Begriffen wie Natur, Landwirtschaft oder gar Heimat tun Sie sich offensichtlich schwer. Jeder Mensch ist anders, soweit so gut! Was aber nicht zu akzeptieren ist, das sind die Fehler in Ihrer Recherche und Argumentation: Einmal wird argumentiert, dass die Ängste der Bevölkerung unbegründet seien, da der Verkehr für Haribo und FOC unmittelbar über die nahe Autobahn fließen würde. Im Satz danach, genau gegenteilig, erachten Sie es dagegen als weitsichtig, sich mit neuen Entlastungsstraßen für die zu erwartenden Verkehrsströme in der Gemeinde zu beschäftigen. Was ist denn jetzt zutreffend? So richtig banal wird es dann, wenn über die Einwohnerdichte (11000 Einwohner auf 58 Quadratkilometer Fläche) der „dünn besiedelten Grafschaft“ mehr Gewerbe zuzumuten sei. Auch ein Kommentar darf mehrperspektivisch angelegt sein! So brauchen Landwirte bekanntlich viel Fläche, und nicht jeder zieht eine Plattenbauwohnung am Stadtrand einem Häuschen im Grünen vor.Der dickste Recherchefehler findet sich in der Behauptung, dass der „Gewerbepark an der Autobahn – wie seit Jahrzehnten geplant und gewollt – nun gebaut wird“. Richtig ist, dass hier im Zuge des Bonn-Berlin-Ausgleichs ein Technologie- und Innovationspark in enger Kooperation zu der damals neu geschaffenen Fachhochschule Remagen (mit Forschungsauftrag) geschaffen wurde, in der seit Jahren vorhandenen und durch Straßen erschlossenen Größe, also ohne Haribo und FOC. Dem ursprünglichen Verwendungszweck der Zuwendung des Bundes wurde damit quantitativ und qualitativ zuwider gehandelt!Auf die altväterliche Floskel „Alles wird gut“, so wie man z.B. ein kleines Kind tröstet, will ich gar nicht näher eingehen.Aber die Krönung findet das Ganze ja in der Onlineausgabe des GA vom 18.02.2016, wo der Franckesche Kommentar mit einem Werbefoto mit Haribo-Goldbären noch garniert wird.

Woanders spricht man da von einem „Geschmäckle“, Herr Francke!

Hildegard und Gerd Jung,Grafschaft

 

Leserbrief zum Kommentar "Alles wird gut" von Victor Francke vom 19.02.2016 im GA

 

Der Redakteur hat sich wohl in seiner Wortwahl etwas vergriffen, als er anmerkte, daß es Menschen gibt, die aus Angst vor dem Sterben Selbstmord begehen.
Erinnern sollte er vielmehr die Bürger, dass das Gewerbegebiet im Rahmen des Bonn-Berlin Ausgleichs geschaffen wurde. Betont wurde damals vom damaligen Bürgermeister Hubert Kolvenbach, dass das Technologiezentrum in Dortmund als Vorbild dienen würde. Rote Backsteinbauten und eine Maximalhöhe von 20 Metern. Der Blick auf Hügelkuppe und Horizont würde erhalten bleiben. Ansiedeln würden sich HiTec Firmen wie Frauenhofer Institut und IBM. Der Verkehr würde ausschließlich über den extra neu gebauten Autobahnanschluss laufen. So zumindest die damalige Wunschvorstellung, die dem Bürger suggeriert wurde.
Entstanden ist ein Gewerbegebiet mit einer Riesenfabrik von 45 Metern Höhe und einem Umschlagplatz für Gemüse und Obst.
Zu dieser vernichteten Landwirtschaftsfläche soll nun noch zusätzliches Gebiet (FOC) versiegelt werden. Dieses bedeutet auch einen erheblichen Verkehrszuwachs. Das dieser nur über die Autobahn fliesst, ist auch eine Wunschvorstellung. Herr Francke, Ihre geforderte Gelassenheit würde den Verantwortlichen der Gemeinde guttun, indem sie erst einmal die Auswirkungen der Fabrik abwarten würden.
Es erinnert ein wenig an den Zauberlehrling von Goethe: „Die ich rief, die Geister, Werd’ ich nun nicht los“.
Dass die Gemeinde Grafschaft im Vergleich zu Großstädten eher dünn besiedelt ist, liegt auf der Hand. Vergessen sollte man hierbei aber nicht, dass ein weiteres grosses Gewerbegebiet und mehrere aktive und stillgelegte Tongruben schon die Landschaft nicht unbedingt bereichern.
Nebenbei verbreiten Sie die Unwahrheit, dass die Fläche für das FOC seit Jahrzehnten geplant und gewollt wäre. Die Fläche hat nichts mit dem damalig beschlossenen "Innovationsgebiet" zu tun. Dies ist kein fairer Journalismus, sondern eher eine Wegbereitung für die Wirtschaft.

In diesem Sinne: Alles muss nicht gut werden!

B. & J. Trösken,Grafschaft

 

Leserbrief zu: "Alles wird gut" von Victor Francke vom 19.02.2016

 

Sehr geehrter Herr Victor Francke,

 ich beziehe mich in meinem Leserbrief auf Ihren Kommentar „Alles wird gut“ aus dem Generalanzeiger vom 19.02.16, indem Sie dazu anregen mit Ruhe und nicht mit Schrecken in die Zukunft der Grafschaft zu sehen.

Zu Beginn Ihres Kommentars schreiben Sie: „Es gibt bekanntlich Menschen, die begehen Selbstmord aus Angst vor dem Sterben.“ Diese Einführung in eine politische Thematik ist meiner Meinung nach völlig unangebracht. Vor allem im Hinblick darauf, dass Menschen, die Suizid begehen oder eine Sterbehilfe beanspruchen möchten, dies aus schweren Krisen und Gründen heraus tun, die nicht so würdelos verallgemeinert werden können. Falls es eine sinnbildliche Einleitung sein soll, fehlt mir bisher die richtige Deutung und Moral, um sie nicht als „respektlos“ zu beschreiben. Nach diesem Einstieg, der nicht in das Thema einzuführen vermag, gibt es weitere Aussagen und Darlegungen Ihrerseits, die richtig gestellt werden sollten. Da es sehr mühsam wäre Ihnen die ganze Palette an Geschehnissen der letzten Jahre, die zu den Ängsten und Befürchtungen der Bevölkerung geführt haben, zu erläutern, schließe ich diesen Leserbrief mit der Bitte, sich bei einem nächsten Kommentar vorab besser zu informieren und nicht wieder einen aus dem Kontext gerissenen zu verfassen, der die Sorgen der Bürger ins Lächerliche zieht.

Lena Müller (17), Grafschaft

 

 

Leserbrief zu:            "Die Gewerbeansiedlungspolitik auf der Grafschaft“

 

"Die Gewerbeansiedlungspolitik auf der Grafschaft führt zunehmend zu Irritationen. Durch die Haribo-Großbaustelle werden inzwischen die Dimensionen in ihren Umrissen sichtbar. Immer mehr Bürger fragen sich zurecht, ob sie in 20 Jahren ihre Grafschaft noch wiedererkennen. Dabei geht es nicht um Haribo, sondern um die Frage, was in deren Gefolge noch kommen könnte. Denn es gibt Pläne, entlang der A 61 von einem Autohof bei Eckendorf bis hin zu einem Factory Outlet Center bei Beller und Bengen auf mehr als 5 Kilometer Länge das Gesicht der oberen Grafschaft massiv zu verändern. Die in dem von der Gemeinde beauftragten Verkehrsgutachten empfohlene Variante sieht einen neuen Autobahn-Vollanschluss bei Vettelhoven vor. Kein Wunder, dass viele Bürger nun die begründete Sorge haben, ob sich die Grafschaft rasant zu einem riesigen Industriestandort verändert.

Leider haben der Landtagsabgeordnete Gies und der Erste Beigeordnete Schneider, beide CDU, den zahlreichen Bürgern keinerlei hilfreiche Antworten auf die Frage gegeben, wohin die Grafschaft steuern sollte. Es ist keine Option, die weitere Entwicklung einfach in aller Gelassenheit abzuwarten. Durch Haribo sind bereits Steuereinnahmen in einer solchen Höhe zu erwarten, dass ebeno wenig weitere großflächige Ansiedlungen wie neue Straßen gebraucht werden. Dringend benötigt wird aber ein Zukunftskonzept, wie die Grafschaft in späteren Jahren aussehen sollte. Viele Bürger möchten hier gerne aktiv werden und ihre Ideen einbringen. Damit unsere Grafschaft weiterhin l(i)ebenswert bleibt!"

Ilse Kösling und Detlev Lipphard, Grafschaft-Birresdorf

 

 

Leserbrief zu:                 "Wollen keinen Ausverkauf der Heimat " und

                                    "Alles wird gut" von Victor Francke vom 19.02.2016

 

Nach der Lektüre des Artikels und des Kommentars von Herrn Francke in Sachen `Gewerbeansiedlung auf der Grafschaft´ stelle ich fest, dass er das eigentliche Anliegen der BI „L(i)ebenswerte-Grafschaft“ nicht verstanden hat und mit der Überschrift „Alles wird gut“ zudem wenig Weitsicht beweist. Die Grafschaft hat mit der Hariboansiedlung wirtschaftlich einen Sprung hingelegt, der seines Gleichen sucht. Die Gewerbesteuer-Einnahmen werden sich verdoppeln und die Arbeitslosenzahlen sind hier ohne hin die niedrigsten im ganzen Land. Es gibt also keinen vernünftigen Grund, Gewerbe in dem Tempo weiter anzusiedeln wie das angedacht ist.

Das von Herrn Francke propagierte „Wohlstand durch Wachstum“ oder besser „Wachstum um jeden Preis“, mag in der Vergangenheit seine Berechtigung gehabt haben. Eine Zukunftsperspektive beinhaltet diese antiquierte Haltung aber nicht, da sie früher oder später durch die Endlichkeit der ausgebeuteten Ressourcen zwangsläufig an ihre Grenzen stößt. Oder meint er, bei der UN-Klimakonferenz in Paris hätten nur `Spinner´ gesessen ? Den Gewinn, den Herr Francke für alle Grafschafter in der Zukunft sieht, kann ich in einem Industriegebiet, welches sich über die ganze obere Grafschaft erstreckt, nicht erkennen. Unsere naturnahe Landschaft hingegen bietet heute schon eine hohe Lebensqualität und wird in Zukunft ein unersetzbarer, wertvoller Schatz sein, den es zu erhalten gilt. Neue, zeitgemäße Konzepte sollten daher auf eine moderate und rücksichtsvolle Wirtschaftsentwicklung setzen.

Markus Richartz, Grafschaft

 

Leserbrief zu:                 "Wollen keinen Ausverkauf der Heimat " und

                                    "Alles wird gut" von Victor Franke vom 19.02.2016

 

Wenn ich den beruhigenden, schon regelrecht prophetischen Worten des Herrn Francke Glauben schenken könnte, würde ich jetzt einfach ausatmen und sagen: "Ein Glück, es wird alles gut. Wie dumm von mir, sorgenvoll in die Zukunft zu schauen." Nun verfolge ich aber als Grafschafter Bürgerin seit vielen Monaten die Diskussionen um die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung und die damit verbundenen Veränderungen unserer heimatlichen Landschaft und kann beim besten Willen keinen Grund finden, so wie es Herr Francke rät, entspannt in die Zukunft zu blicken. Ja, ich habe die Herren Gies und Schneider gehört, die beide am 17.02.16 bei der Veranstaltung der Bürgerinitiative l(i)ebenswerte Grafschaft ebenfalls die von der Gemeindeverwaltung geplante Zukunft der Grafschaft sehr positiv betrachten. Herr Gies, der als ehemaliger Agraringenieur vorgestellt wurde und Verständnis bekundete für die Bedenken der Bürger, was das Verschwinden einer zusätzlich zu Haribo sehr großen landwirtschaftlichen Fläche zugunsten von Straßenanbindungen und FOC betrifft, äußerte jedoch kein Wort der Wertschätzung unserer Böden, kein Bedauern darüber, dass weiterhin Flächen versiegelt, entwaldet, vernichtet werden. Das Internationale Jahr des Bodens 2015 ist anscheinend an diesen beiden Politikern vorbei geflogen und die gewünschte Bewusstseinssteigerung, den Raubbau der Böden endlich einzuschränken, hat bei beiden nicht stattgefunden.

Beide erklärten zwar, dass es bei einer demokratischen Entscheidung immer Gewinner und Verlierer gebe, aber sie haben leider nicht bedacht, dass sie und ihre Kinder ebenfalls auf der Verliererseite stehen werden und irgendwann den Boden unter den Füßen verlieren werden, weil Böden eine lebenswichtige und nicht erneuerbare Ressource sind.

Nein, Herr Francke, mit solchen Entscheidungsträgern wie Horst Gies und Michael Schneider, wird nicht alles gut!

Gisela Halfen, Grafschaft

 

 

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